Liebe Glienicker,

wer hätte das gedacht, es könnte für Sie noch schlechter kommen.
Während die Gemeindeverwaltung, ebenso wie die Arbeitsgruppe für die Erweiterung und den Umbau des Grundschulcampus (AG EUG), unermüdlich ihre Präsentationen verbreiten, stellt sich uns als AfD-Fraktion eine ganz grundlegende Frage: Wer soll dieses Mammutprojekt eigentlich bezahlen? Wenn Sie als Bürger von Glienicke sagen, dass Sie bereit sind, eine höhere Grundsteuer zu akzeptieren, um dieses Projekt zu finanzieren, bleibt für uns dennoch die Frage, ob dieses Vorhaben nicht schlichtweg zu groß und zu luxuriös gedacht ist. Die abermals angedachten Schülerzahlen, die als Grundlage für die Planung dienen sollten, können jedenfalls nicht der ausschlaggebende Grund für diese Dimension sein – laut Verwaltung gehen diese nämlich zurück!

Der Bürgermeister bleibt derweil sehr optimistisch und hofft, dass er Ihre Unterstützung findet, liebe ältere Glienicker. Vielleicht, so der Gedanke des Bürgermeisters bei der letzten Sitzung der Gemeindevertretung am 30.01.2025, machen Sie ja Platz in Ihren Häusern oder Wohnungen, um der jüngeren Generation mit Kindern den Weg nach Glienicke zu ebnen.

Liebe Leser,
hier muss ich nun leider einen kurzen „Cat“ einfügen, da die Verwaltung das Recht auf eine Gegendarstellung zu unserem Artikel „Eule und Katze“ aus dem Dezember 24 hat. Danach geht es aber sofort weiter. Sie können den folgenden Abschnitt auch einfach überlesen, da wir an unserer Aussage nichts ändern werden.

Gegendarstellung der Verwaltung

Es wurden nicht „nur“ zwei Skulpturen beauftragt. Beauftragt wurden pädagogische Projekte, in deren Fokus die Arbeit mit Kindern stand: Entwurf, Planung, Materialbearbeitung und Mosaikgestaltung. Die Materialien sollten für Kinderhände leicht zu bearbeiten sein. Für die Ewigkeit waren die Skulpturen nicht gedacht. Bis 2022 führten die Projektbegleiterinnen Schutzanstiche durch, ihr Wissen ging mit ihrem Weggang aus dem Hort verloren. Frau Klätke antwortete am 24.09.24 nicht, die Gesamtkosten lägen bei 10 T€. Sie bezog sich auf das Projekt „Katze“, das habe ca. 10 T€ gekostet. Genaue Zahlen werde sie nachreichen.

 

Sollten Sie den Absatz dennoch gelesen haben, stellen wir fest, dass die zuständige Fachbereichsleiterin offenbar auf dem Rücken unschuldiger Mitarbeiter ihre „Weste“ sauber halten möchte. 34.000 Euro sind keine geringe Summe, und wenn es tatsächlich stimmt, dass die verwendeten Materialien nicht für den Außenbereich geeignet waren, könnte man der Fachbereichsleiterin vorwerfen, die Vernichtung von Vermögenswerten der Gemeinde Glienicke in Kauf genommen zu haben. Die Künstlerin selbst hat bereits vor einigen Jahren bei einem Treffen mit der Verwaltung auf dieses Problem hingewiesen – aber leider scheint sich niemand mehr daran zu erinnern!

Nun geht es weiter. Wir waren bei den Gedanken des Bürgermeisters stehen geblieben: Wenn ich diesen richtig verstehe, soll meine 78-jährige Nachbarin, die allein in ihrem 180 m² großen Haus lebt, Platz machen, um der jüngeren Generation mit Kindern den Weg nach Glienicke zu ebnen. Die CDU und ihr Kandidat für das wichtigste Amt des Ortes machen sich da nach wie vor wenig Gedanken und setzen Bildung als höchstes Ziel, was ihrer Meinung nach auch die Verschuldung Glienickes rechtfertigen sollte. Herr Steguweit, überdenken Sie Ihre Meinung! Solange dieses Projekt keine nennenswerte Förderung erhält, die wenigstens 50 % der Kosten deckt, wird es für die Gemeinde und ihre Bürger nur mit drastischen Einschnitten in den kommenden Jahren realisierbar sein.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das Wohnhaus in der Hauptstraße 60 (eine gemeindeeigene Immobilie) mit Mietern dem Neubau zum Opfer fallen soll. Das wirft einen Schatten auf die gesamte Planung. Niemand von Ihnen scheint sich auch nur ansatzweise Gedanken über die Mieter zu machen, die ihre Bleibe verlieren würden.

 

Liebe Eltern, sehr geehrte Bürger Glienickes,

ich habe mir den gesamten Schulcampus angesehen und festgestellt, dass es hier und da kleinere Schönheitsfehler gibt, die mit etwas Willenskraft behoben werden könnten. Es gibt auch erste Ansätze innerhalb weniger Gemeindevertreter, über mögliche Umbaumaßnahmen nachzudenken, die den Gemeindehaushalt langfristig entlasten könnten. Doch diese Ansätze stehen im Widerspruch zu den vielen Wünschen, die laut Machbarkeitsstudie und der sogenannten Planungszelle in die Planung eingeflossen sind.

Die Mitglieder der Planungszelle, ein überschaubarer Kreis, haben 2013 und darüber hinaus das Schicksal Glienickes bestimmt – mit dem Ergebnis des heute angestrebten und geschlossenen Schulcampus. Wir als AfD-Fraktion verstehen Ihre Anliegen und Wünsche, sehen aber in der aktuellen Situation keinen dringenden Bedarf an zusätzlichen Unterrichtsräumen oder erweiterten Teilungsräumen für den Inklusionsunterricht. Wenn überhaupt, sehen wir den Bedarf eher im Bereich der Hortbetreuung, und hierfür möchten wir mit Ihnen gemeinsam nach Lösungen suchen.

Der Schulcampus der Gemeinde Glienicke ist ein über Jahre gewachsener Standort, der sich bewährt hat. Warum wollen Sie dieses neue Projekt, ohne Rücksicht auf die anderen Glienicker Bürger, einfach durchboxen und dabei riskieren, dass alle liebgewonnenen Annehmlichkeiten der Gemeinde auf einen Schlag verloren gehen – zusammen mit einer immensen Verschuldung?

André Spannemann

Fraktionsvorsitzender AfD Glienicke